„Wettbewerb ist etwas anderes…“ Ich bin überzeugt, dass jeder Angler schon einmal mit dieser Aussage konfrontiert wurde – sei es aus eigener Erfahrung oder durch Gespräche mit anderen Anglern. Und ich stimme ihr voll und ganz zu. Der Karpfenangeln im Wettkampfmodus ist eine sehr beliebte Form des Sportangelns, die zahlreiche Enthusiasten weltweit begeistert. Natürlich könnte man bei jedem Angelausflug mit der einfachsten Taktik vorgehen – was auf lange Sicht durchaus erfolgreich sein kann. Aber… wir Angler wollen so schnell wie möglich, so viel wie möglich und möglichst große Fische fangen. Aus diesem Wunsch heraus entsteht der Wettbewerbsgeist. Im Wettkampfangeln kann man sich nicht mehr auf einfache Methoden und grundlegende Strategien verlassen. Hier treten alle Faktoren in den Vordergrund, die letztlich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Viele dieser Faktoren können wir als Teilnehmer direkt beeinflussen – und genau mit dieser Einstellung sollten wir auch an den Start gehen. Doch einen Faktor können wir leider nicht steuern: das Glück. Gerade deshalb müssen wir alles andere bis ins kleinste Detail optimiere

Die Taktik bei Wettkämpfen ist komplex und erfordert eine Kombination aus Wissen, Können und Anpassungsfähigkeit. Die besten Wettkampfangler verfeinern kontinuierlich ihre Methoden und passen sich den spezifischen Bedingungen jedes einzelnen Wettbewerbs an. Die Taktik besteht aus vielen Elementen, wie etwa: die Platzwahl, die Wahl des passenden Equipments je nach Gegebenheiten, körperliche Fitness, mentale Vorbereitung, Geduld, Ausdauer und Disziplin. Ein Element der Taktik, das ich besonders hervorheben und betonen möchte, ist – das Anfüttern und die Auswahl der Köder. Es wäre einfach, wenn wir ausschließlich mit einer Sorte Boilies füttern könnten, der wir am meisten vertrauen, und einfach auf Bisse warten. Doch das bringt in der Regel nicht den gewünschten Erfolg. Wie oft ist es Ihnen schon passiert, dass Sie während des Angelns einen bestimmten Köder ausprobiert haben und gerade auf diesen zahlreiche Bisse bekommen, während andere Köder kaum oder gar keine Reaktion auslösen? Gerade bei kurzen Angelsessions wird dieser Unterschied besonders deutlich. Ein Boilie, der sich in Zusammensetzung und Geruch stark von dem unterscheidet, mit dem angefüttert wird, die Farbe und das Aroma eines Pop-Ups, mit dem man ausbalanciert – all das kann entscheidend sein. Selbst minimale Unterschiede, wie die Farbnuance eines einzelnen Pop-Ups, können eine große Rolle spielen – und das sogar im Verlauf eines einzigen Tages. Zum Beispiel: vormittags beißen sie auf gelb, nachmittags nur auf ausgewaschenes Gelb. Welcher Dip passt zu welchem Köder? Wie lange sollte ein Köder gedippt werden – oder vielleicht gar nicht? Haben Sie schon einmal während eines mehrtägigen Angeltrips in der zweiten Hälfte begonnen, eine andere Boilie-Linie zu verwenden, um so Ihre Ergebnisse zu verbessern? Fragen wie diese gibt es unzählige. Zum Abschluss möchte ich nur noch eine stellen:
Wie oft ist es Ihnen schon passiert, dass der Unterschied zwischen Training und Wettkampf innerhalb von nur zehn Tagen völlig gravierend war?

Manchmal kann selbst die kleinste Veränderung beim Köder, in der Köderpräsentation oder beim Anfüttern zu deutlich besseren Ergebnissen führen. Je erfahrener ein Angler ist, desto sicherer weiß er, welche konkrete Anpassung sich positiv auf die Bissfrequenz, die Verwertung und das Endergebnis auswirken wird.
Solche Erfahrungen – und viele ähnliche – können wir hier im Forum miteinander teilen und auf diese Weise unser Angeln weiter verbessern.
Petri Heil!
Petar Kolarić
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